Zarte Glocken, dicke Eier, Mozarts Busenfreunde. Sie pflegen einen guten Ton und ihre Schamfrisur.
Die Schlangenknaben alias Carla Wierer, Liza Jakob und Viola Schmitzer sind ein Berliner Gesamtkunstwerk aus Kostüm, Figur, Musik und Diskurs.
Als Maurice (C. Wierer), Henry (L. Jakob) und Amadeus (V. Schmitzer) eignen sie sich
männlich dominierte Kulturgeschichte an und reiten lustvoll darauf herum.
Dreistimmiger Gesang, Klänge und Kompositionen aus 5 Jahrhunderten verweben sich mit mit rauen Clubsounds und bizarren Choreografien. In Songs wie „When I am laid“ (Henry Purcell) und „Nänie“ (Robert Schumann) beerdigen „Die Schlangenknaben“ tiefverwurzelte Geschlechtervorstellungen und Deutungshoheiten.
Dabei erobern sie ihr Publikum mit lustvoller Körperlichkeit und unerwarteter Vielfalt.